Mobilfunknetze
Weil jeder Mobilfunkanbieter für fast jede Technologie sein eigenes Netz betreibt, werden wir heute in Deutschland von mehr als 12 Netzen gleichzeitig befeldet.
Niemand käme auf die Idee, für jede Automarke eine eigene Autobahn zu bauen – beim Mobilfunk wird dies derzeit aber praktiziert.
Weil auch Mobilgeräte im Gebäudeinneren – selbst in der Tiefgarage – angebunden werden sollen, ist eine sehr hohe Sendeleistung nötig.
Die Mobilfunksendestationen verursachen so in vielen Wohnungen Belastungswerte, bei deren längerfristiger Einwirkung nach den Ergebnissen der unabhängigen Forschung eine starke Zunahme schwerer Krankheiten wie Krebs sehr wahrscheinlich ist.
Betroffene wissen zum Teil, dass sie eigentlich ihre strahlenbelastete Wohnung verlassen müssten, um gesund zu bleiben, können es sich aber finanziell nicht leisten, z. B. wenn es sich um Wohneigentum handelt.
Besonders empfindliche Personen berichten von neuen schweren Gesundheitsbeschwerden seit Einführung von LTE.
Die Deutsche Telekom bietet seit Kurzem sogenannte „Hybrid-Router“ an, die die Verbindung über das Festnetz durch eine Verbindung über LTE ergänzen. Dabei ist eine starke Strahlenbelastung durch den LTE-Funk möglich.
Zitate
(aus der Zusammenfassung des BioInitiative-Reports 2012 (PDF, 332 KB) – Bestellmöglichkeit)
aus dem Abstract einer Studie von Khurana VG et al., veröffentlicht im International Journal of Occupational and Environmental Health 2010 Jul-Sep; 16(3):263-267
Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizin-Physiker, Medizinische Universität Lübeck (1994)
„1.000 μW/m² Feldstärke finden wir von der Baubiologie Maes in einer Entfernung von, je nach Situation, etwa 50 bis über 200 Metern zu Mobilfunkstationen auf Masten, Türmen, Dächern, Kaminen, Kirchen, Silos, Hochspannungsleitungen…, 5 bis über 10 Metern zu Handys, wenn mit ihnen telefoniert wird, 3 bis 5 Metern zu den immerzu funkenden Basisstationen der DECT-Schnurlostelefone und 2 bis 3 Metern zu WLAN.“
Computermagazin CHIP, 3. Dezember 2004
Quellen
Diagnose-Funk-Magazin „kompakt“ mit Schwerpunkt WLAN:
PDF (1,1 MB)
Diagnose-Funk-Themenseite WLAN (Webseite)
Dr.-Ing. Martin H. Virnich: Technische Aspekte der Mobilfunktechnologien (PDF, 2,4 MB) – siehe auch Webseite
„Naila-Studie“: Krebsrisiko für die Anwohner der Sendeanlage in zehn Jahren verdoppelt, in den letzten fünf Jahren verdreifacht: Zusammenfassung (Webseite) – Studie (PDF, 94 KB) – EMF-Portal (Webseite)
„Selbitz-Studie“: Beschwerden nehmen mit steigender Feldbelastung zu (Webseite)
Übersichtsseite Studien zu Mobilfunk-Basisstationen (Webseite)
Kleinzellennetze der Betreiber: falsch konzipiert
„Die Mobilmachung des Internets führt seit Einführung der SmartPhones und Tablet-PCs zu einer ständigen Überlastung der Infrastruktur der kommerziellen Mobilfunknetze, trotz neuer Techniken wie LTE. Der alte Ansatz, allen Nutzern mit wenigen großen Sendeanlagen viel Übertragungskapazität anbieten zu wollen, ist nicht zukunftsfähig. Das wissen auch die Betreiber. Vordergründig machen sie nun dasselbe wie in St. Gallen [strahlungsminimiertes Kleinzellennetz; siehe Webseite]: Kleinzellen-Netze aufbauen. Doch mit völlig anderen Vorgaben.
Kabel Deutschland (2013 gekauft von Vodafone):
Änderte bestehende Festnetzkunden-Verträge. Nur aktiver Widerspruch verhindert die automatische Inbetriebnahme des WLAN am Router in der eigenen Wohnung. Gegen unterschiedliches Entgelt steht dieses WLAN-„Netz“ auch jedem zur Verfügung.
Deutsche Telekom:
Versucht das Gleiche mit dem Angebot WLAN-TO-GO in Kooperation mit dem spanischen Anbieter FON-Wireless-Limited. Der wichtige Unterschied: Die Endkunden müssen sich schriftlich zu dieser Freischaltung bereit erklären.
Liquid Broadband:
Ein seit 2014 agierendes „Firmenkonsortium“ bemüht sich um die Ersteigerung von Mobilfunk-Frequenzen im 700-Mhz-Band von der Bundesnetzagentur im Jahr 2015. Damit will man ein „neues, flächendeckendes Mobilfunknetz in Deutschland aufbauen“, mit Funkstationen, die nicht größer sind als WLAN-Router, welche in privaten Haushalten/Unternehmen aufgestellt werden sollen. Der Kunde soll das Netz bauen.
Alcatel-Lucent:
Ende 2014 hat der Entwickler und Netzwerkausrüster angekündigt, in Zukunft die Mobilfunkinfrastruktur auf eine Basis von Kleinzellennetzen umbauen zu wollen. Die medienwirksame Aussage in der Presseerklärung war die Ankündigung, „damit das Festnetz überflüssig zu machen“. Datenkapazität sei dann kein Problem mehr, weil die multifunktionale Funkzelle in der Straßenlaterne ja nur noch wenige Gebäude und Nutzer pro Einheit zu versorgen habe, so Alcatel-Lucent. Was nicht dazu gesagt wurde: Auch dieses Netz braucht eine funktionierende kabelgebundene Glasfaser-Infrastruktur, mit der die Kleinzellen in das weltweite Netz eingebunden werden müssen.
Bewertung dieser Art von „Kleinzellen-Netzen“
Solche Konzepte ignorieren die Grundlagen der Wellenausbreitung der Mikrowellenstrahlung. Hindernisse wie Baumasse müssen durchstrahlt werden. Dies führt zu einem potenziell störungsanfälligen System mit geringen Übertragungskapazitäten und damit schlechterer Qualität.
- Das Konzept zwingt zu hohen Sendeleistungen, nicht nur bei den Basisstationen, sondern auch bei den Endgeräten.
- Auf Belange der Strahlungsminimierung wird keine Rücksicht genommen, Drittschutz kann damit nicht gewährleistet werden – Nachbarn und sog. By-Stander werden zwangsbestrahlt. Die Strahlenbelastung wird insbesondere in der schutzwürdigen Wohnung zusätzlich erhöht.
- Ein nachfrageorientierter Netzaufbau (wie bei Liquid Broadband) kann zudem nur zu einem lückenhaften Netz führen, weil er ohne Plan ist.
Ein zukunftsfähiges Netz lässt sich damit nicht aufbauen.“