Mobilfunknetze

Mobilfunknetze und Funktechnologie werden seit einiger Zeit immer weiter ausgebaut.

Weil jeder Mobilfunkanbieter für fast jede Technologie sein eigenes Netz betreibt, werden wir heute in Deutschland von mehr als 12 Netzen gleichzeitig befeldet.

Niemand käme auf die Idee, für jede Automarke eine eigene Autobahn zu bauen – beim Mobilfunk wird dies derzeit aber praktiziert.

Drei Bilder von Mobilfunksendern


Mobilfunksender auf Mehrfamilienhaus
Derzeit werden ganze Wohngebiete von einzelnen stark strahlenden Sendeanlagen (meist auf Hausdächern errichtet) versorgt, deren „Organisationskanal“ rund um die Uhr sendet.

Weil auch Mobilgeräte im Gebäudeinneren – selbst in der Tiefgarage – angebunden werden sollen, ist eine sehr hohe Sendeleistung nötig.

Die Mobilfunksendestationen verursachen so in vielen Wohnungen Belastungswerte, bei deren längerfristiger Einwirkung nach den Ergebnissen der unabhängigen Forschung eine starke Zunahme schwerer Krankheiten wie Krebs sehr wahrscheinlich ist.

Betroffene wissen zum Teil, dass sie eigentlich ihre strahlenbelastete Wohnung verlassen müssten, um gesund zu bleiben, können es sich aber finanziell nicht leisten, z. B. wenn es sich um Wohneigentum handelt.


In den letzten Jahren wurden Netze für den neuen Mobilfunkstandard LTE aufgebaut, die die Strahlenbelastung nochmal stark ansteigen lassen.

Besonders empfindliche Personen berichten von neuen schweren Gesundheitsbeschwerden seit Einführung von LTE.

Die Deutsche Telekom bietet seit Kurzem sogenannte „Hybrid-Router“ an, die die Verbindung über das Festnetz durch eine Verbindung über LTE ergänzen. Dabei ist eine starke Strahlenbelastung durch den LTE-Funk möglich.

Schriftzug LTE, dahinter Mann im Anzug


Taste "Gratis WLAN" auf einer Tastatur
Weil absehbar ist, dass die vorhandenen Mobilfunknetze den stark ansteigenden Datenverkehr bald nicht mehr bewältigen können, setzen die Mobilfunkanbieter auf offenes WLAN. Ihre Planungen verfolgen das irrsinnige Ziel, den öffentlichen Raum auf Straßen und Plätzen von den privaten WLAN-Routern in den Wohnungen der Anwohner aus zu versorgen. Die Bewohner werden einer starken Dauerbestrahlung ausgesetzt (Details siehe weiter unten).


Zitate

„Die chronische Exposition durch Hochfrequenzstrahlung und niederfrequent modulierte Hochfrequenzstrahlung mit den heute in der Umwelt vieler Städte vorkommenden Intensitäten übersteigen die Schwellen, oberhalb derer ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten und Todesursachen liegt (Sage und Huttunen, 2012).“

(aus der Zusammenfassung des BioInitiative-Reports 2012 (PDF, 332 KB) – Bestellmöglichkeit)

Symbol für Funkstrahlung


Reizweiterleitung in den Nervenzellen
„Wir fanden heraus, dass 8 von diesen 10 Studien von einem erhöhten Vorkommen von neurologisch bedingten Verhaltensstörungen und von Krebs bei den Personen berichteten, die weniger als 500 Meter von Basisstationen entfernt wohnten. Keine Studie berichtete von einer Exposition oberhalb der internationalen gesetzlichen Grenzwerte.“

aus dem Abstract einer Studie von Khurana VG et al., veröffentlicht im International Journal of Occupational and Environmental Health 2010 Jul-Sep; 16(3):263-267


„Gepulste Mikrowellen verändern die menschlichen Gehirnströme. Das ist im EEG bei Strahlungsstärken von 1.000 μW/m² nach wenigen Minuten nachweisbar.“

Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizin-Physiker, Medizinische Universität Lübeck (1994)

„1.000 μW/m² Feldstärke finden wir von der Baubiologie Maes in einer Entfernung von, je nach Situation, etwa 50 bis über 200 Metern zu Mobilfunkstationen auf Masten, Türmen, Dächern, Kaminen, Kirchen, Silos, Hochspannungsleitungen…, 5 bis über 10 Metern zu Handys, wenn mit ihnen telefoniert wird, 3 bis 5 Metern zu den immerzu funkenden Basisstationen der DECT-Schnurlostelefone und 2 bis 3 Metern zu WLAN.“

Symboldarstellung von Gehirn und Gehirnwellenverlauf


Symboldarstellung eines Hauses mit Mobilfunksender auf dem Dach
„Schlechte Nachricht für Immobilienbesitzer, die auf dem Dach ihres Gebäudes Mobilfunkantennen installieren ließen. Auch in den Häusern unter den Sendeanlagen können überraschend hohe Strahlungsimmissionen auftreten. Die Annahme, der Bereich unter einer Sendeanlage läge im Funkschatten, ist ein Irrglaube.“

Computermagazin CHIP, 3. Dezember 2004


Quellen

Diagnose-Funk-Magazin „kompakt“ mit Schwerpunkt WLAN:
PDF (1,1 MB)

Diagnose-Funk-Themenseite WLAN (Webseite)

Dr.-Ing. Martin H. Virnich: Technische Aspekte der Mobilfunktechnologien (PDF, 2,4 MB) – siehe auch Webseite

WLAN-Symbol in blauem Kreis


Mobilfunksender mit grafischer Andeutung der Strahlenausbreitung
Studie der Universität von Belo Horizonte: Je näher am Sender, desto höher die Krebssterblichkeit: PDF, 518 KB – Webseite

„Naila-Studie“: Krebsrisiko für die Anwohner der Sendeanlage in zehn Jahren verdoppelt, in den letzten fünf Jahren verdreifacht: Zusammenfassung (Webseite) – Studie (PDF, 94 KB) – EMF-Portal (Webseite)

Selbitz-Studie“: Beschwerden nehmen mit steigender Feldbelastung zu (Webseite)

Übersichtsseite Studien zu Mobilfunk-Basisstationen (Webseite)


Kleinzellennetze der Betreiber: falsch konzipiert

Diagnose-Funk e.V. nimmt im Ratgeber „Kommunale Handlungsfelder“ (Bestellmöglichkeit) zu den Planungen der Betreiber wie folgt Stellung:

„Die Mobilmachung des Internets führt seit Einführung der SmartPhones und Tablet-PCs zu einer ständigen Überlastung der Infrastruktur der kommerziellen Mobilfunknetze, trotz neuer Techniken wie LTE. Der alte Ansatz, allen Nutzern mit wenigen großen Sendeanlagen viel Übertragungskapazität anbieten zu wollen, ist nicht zukunftsfähig. Das wissen auch die Betreiber. Vordergründig machen sie nun dasselbe wie in St. Gallen [strahlungsminimiertes Kleinzellennetz; siehe Webseite]: Kleinzellen-Netze aufbauen. Doch mit völlig anderen Vorgaben.

WLAN-Symbol weiß auf blauem Grund


 

Haus mit Schrift WLAN und Strahlensymbol
Viele kleine Sender, in Wohnungen und Kellern montiert, sollen aus den Häusern auf die Straße, in die Nachbarschaft strahlen. Damit soll anderen Kunden, die gerade zufällig vorbei gehen, ein Internetzugang ermöglicht werden. Der Ausbau, u.a. auf der lizenzfreien WLAN-Technik basierend, entwickelt sich zur Zeit ungeplant und unkontrolliert. Der Nutzen für die Netzentlastung ist minimal, der für den Endkunden kaum spürbar, die Belastung für Menschen und Umwelt hoch.


Kabel Deutschland (2013 gekauft von Vodafone):

Änderte bestehende Festnetzkunden-Verträge. Nur aktiver Widerspruch verhindert die automatische Inbetriebnahme des WLAN am Router in der eigenen Wohnung. Gegen unterschiedliches Entgelt steht dieses WLAN-„Netz“ auch jedem zur Verfügung.

Deutsche Telekom:

Versucht das Gleiche mit dem Angebot WLAN-TO-GO in Kooperation mit dem spanischen Anbieter FON-Wireless-Limited. Der wichtige Unterschied: Die Endkunden müssen sich schriftlich zu dieser Freischaltung bereit erklären.

WLAN-Symbol vor Mann im Anzug


WLAN-Symbol schwarz auf weiß mit Rahmen

Liquid Broadband:

Ein seit 2014 agierendes „Firmenkonsortium“ bemüht sich um die Ersteigerung von Mobilfunk-Frequenzen im 700-Mhz-Band von der Bundesnetzagentur im Jahr 2015. Damit will man ein „neues, flächendeckendes Mobilfunknetz in Deutschland aufbauen“, mit Funkstationen, die nicht größer sind als WLAN-Router, welche in privaten Haushalten/Unternehmen aufgestellt werden sollen. Der Kunde soll das Netz bauen.


Alcatel-Lucent:

Ende 2014 hat der Entwickler und Netzwerkausrüster angekündigt, in Zukunft die Mobilfunkinfrastruktur auf eine Basis von Kleinzellennetzen umbauen zu wollen. Die medienwirksame Aussage in der Presseerklärung war die Ankündigung, „damit das Festnetz überflüssig zu machen“. Datenkapazität sei dann kein Problem mehr, weil die multifunktionale Funkzelle in der Straßenlaterne ja nur noch wenige Gebäude und Nutzer pro Einheit zu versorgen habe, so Alcatel-Lucent. Was nicht dazu gesagt wurde: Auch dieses Netz braucht eine funktionierende kabelgebundene Glasfaser-Infrastruktur, mit der die Kleinzellen in das weltweite Netz eingebunden werden müssen.

Neun Symbole für Funkstrahlung schwarz auf grau


schwarzes Haus mit weißem WLAN-Symbol

Bewertung dieser Art von „Kleinzellen-Netzen“

Solche Konzepte ignorieren die Grundlagen der Wellenausbreitung der Mikrowellenstrahlung. Hindernisse wie Baumasse müssen durchstrahlt werden. Dies führt zu einem potenziell störungsanfälligen System mit geringen Übertragungskapazitäten und damit schlechterer Qualität.

  • Das Konzept zwingt zu hohen Sendeleistungen, nicht nur bei den Basisstationen, sondern auch bei den Endgeräten.
  • Auf Belange der Strahlungsminimierung wird keine Rücksicht genommen, Drittschutz kann damit nicht gewährleistet werden – Nachbarn und sog. By-Stander werden zwangsbestrahlt. Die Strahlenbelastung wird insbesondere in der schutzwürdigen Wohnung zusätzlich erhöht.
  • Ein nachfrageorientierter Netzaufbau (wie bei Liquid Broadband) kann zudem nur zu einem lückenhaften Netz führen, weil er ohne Plan ist.

Ein zukunftsfähiges Netz lässt sich damit nicht aufbauen.“